Me-too Marketingstrategie oder auf eigene Faust?

Porträt von Marco Zumoberhaus, Gründer und CEO von Yoline, Experte für Marketing und digitale Transformation.
Marco Zumoberhaus
18.10.2024
Blog Yoline | Marketingstrategie nach Kühn - Fokus me-Too mit kopierendem Maskottchen
In Kürze:

In der Marketingwelt hat „Kopieren“ oft einen schlechten Ruf – doch das stimmt nicht immer. Die Me-too-Strategie zeigt, dass es sinnvoll sein kann, von bewährten Erfolgsmodellen zu lernen und diese anzupassen. Der Schlüssel liegt darin, bewusst und strategisch vorzugehen: Nutze das Bestehende, verbessere es und erschaffe so einen klaren Mehrwert für deine Kunden. Mit der richtigen Balance zwischen Nachahmung und Innovation kannst du dir entscheidende Wettbewerbsvorteile sichern.

Kopieren klingt oft nach einem unoriginellen und faulen Ansatz. Wer möchte schon nur das nachmachen, was andere bereits erfunden haben? Doch im Marketing ist „Kopieren“ oft etwas ganz anderes – es ist eine strategische Entscheidung, die es Unternehmen erlaubt, bewährte Konzepte und erfolgreiche Modelle zu übernehmen, zu optimieren und an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Dieser Prozess, den wir als Me-too-Marketingstrategie kennen, ist eine clevere Methode, um mit weniger Risiko und effizientem Ressourceneinsatz im Markt Fuss zu fassen. Aber was steckt wirklich hinter der Me-too-Strategie, und wann ist sie sinnvoll?

Kopieren ist nicht unser Ansatz

Yoline strebt nach Mehrwert, nicht nach dem besten Preis

Bei Yoline glauben wir an die Kraft einzigartiger Ideen und individueller Strategien. Für uns bedeutet ein erfolgreiches Marketingkonzept, Mehrwert zu schaffen und eine Marke so zu entwickeln, dass sie über den Preis hinaus konkurrenzfähig bleibt. Die Me-too-Strategie, also das gezielte Nachahmen von Konkurrenzprodukten und -modellen, ist daher nicht unser bevorzugter Ansatz. Warum? Weil wir der Meinung sind, dass echtes Wachstum und langfristiger Erfolg nur durch eigene Stärken und Innovationen entstehen können.

Trotzdem erkennen wir den Wert, den eine durchdachte Me-too-Strategie in bestimmten Kontexten bieten kann – vor allem, wenn sie intelligent adaptiert und auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten wird. Der Artikel zeigt, wann und warum es sinnvoll sein kann, auf bewährte Modelle zurückzugreifen. Aber bei Yoline arbeiten wir nur mit Kunden zusammen, die mehr wollen als nur den besten Preis: Unternehmen, die mit spannenden Produkten und klaren Alleinstellungsmerkmalen überzeugen und für die Innovation im Vordergrund steht.

Was genau ist die Me-too-Strategie?

Die Me-too-Strategie basiert darauf, dass ein Unternehmen erfolgreiche Geschäftsmodelle, Produkte oder Dienstleistungen von etablierten Wettbewerbern nachahmt. Der Clou ist, dass dies nicht einfach blindes Kopieren ist. Vielmehr geht es darum, bewährte Konzepte zu adaptieren, sie auf den eigenen Markt zu übertragen und durch gezielte Optimierungen einen neuen, eigenen Mehrwert zu schaffen. Oft mit interessanterem Preis. Diese Vorgehensweise spart Zeit, da keine neuen Ideen von Grund auf entwickelt werden müssen, und bietet gleichzeitig die Möglichkeit, Kosten und Risiken zu minimieren. Es gilt bereits hier zu vermerken, dass sich dies nun etwas einfach liest, als die Umsetzung dieser Strategie effektiv ist. Immerhin gilt es keine Urheberrechte zu verletzen und ergänzende rechtliche Richtlinien einzuhalten.

Besonders in hart umkämpften Märkten, in denen Innovationen mit hohen Kosten und Unsicherheiten verbunden sind, kann die Me-too-Strategie Unternehmen helfen, effizient und ressourcenschonend zu agieren. Der Fokus liegt darauf, schnell Fuss zu fassen und Marktanteile zu gewinnen, ohne dabei unnötige Risiken einzugehen.

Die Me-too-Strategie: Erfolgreich durch Anpassung statt Innovation

Ein oft missverstandener Punkt der Me-too-Strategie ist, dass es nicht einfach nur um Nachahmung geht. Das blosse Kopieren von Produkten oder Ideen ist selten der Weg zum Erfolg, und meist der illegale, wenn die zu kopierende Brand seine Basics korrekt gemacht hat. Vielmehr besteht der Trick darin, das Bestehende zu verstehen und es durch Anpassung an die eigenen Stärken und die Bedürfnisse der Zielgruppe zu verbessern.

Ein Unternehmen, das die Me-too-Strategie erfolgreich anwendet, analysiert genau, was der Wettbewerb tut – und wo Potenziale zur Optimierung liegen. Dies kann über verschiedene Aspekte geschehen:

  • Bessere Preise: Durch effizientere Produktionsprozesse oder günstigere Lieferketten können Unternehmen dieselben Produkte oder Dienstleistungen zu einem günstigeren Preis anbieten und so Preisführerschaft anstreben.
  • Verbesserter Kundenservice: Ein starkes Unterscheidungsmerkmal kann der Kundenservice sein. Auch wenn das Produkt dem des Wettbewerbs ähnelt, können durch exzellenten und personalisierten Service Zusatznutzen geschaffen und Kunden langfristig gebunden werden.
  • Technologische Optimierungen: Me-too-Unternehmen nutzen häufig bestehende Produkte als Basis, um diese durch den Einsatz neuer Technologien weiterzuentwickeln. Sei es eine benutzerfreundlichere Oberfläche, bessere Funktionalitäten oder schnellere Produktionsprozesse – technologische Innovation kann der Schlüssel zum Erfolg sein.

Wann ist die Me-too-Strategie sinnvoll?

Die Me-too-Strategie ist nicht für jedes Unternehmen und jede Situation die beste Wahl. Verständlicherweise bringt sie als Marktführer:in nichts. Doch bietet diese Wettbewerbsstrategie klare Vorteile in bestimmten Szenarien:

  1. Neue Marktteilnehmer: Wenn ein Unternehmen in einen bereits gesättigten Markt eintritt, in dem sich die Kund:innen bereits an bestimmte Produkte oder Dienstleistungen gewöhnt haben, kann die Me-too-Strategie dazu beitragen, Vertrauen aufzubauen. Indem man erfolgreiche Modelle übernimmt, kann das Unternehmen Kundenzufriedenheit sicherstellen und sich gleichzeitig schnell etablieren.
  2. Ressourcen sparen: Innovation ist teuer. Die Entwicklung neuer Produkte, das Testen von Konzepten und das Eingehen von Risiken kann grosse Kosten verursachen. Die Me-too-Strategie ermöglicht es Unternehmen, Kosten zu senken, indem sie auf bereits bewährte Modelle setzen.
  3. Minimierung von Marktrisiken: In bestimmten Märkten sind Kunden sehr loyal zu etablierten Marken oder Geschäftsmodellen. Ein völlig neues Produkt kann auf Ablehnung stossen, da die Konsumenten sich bereits an das Bestehende gewöhnt haben. Durch die Me-too-Strategie minimiert das Unternehmen das Risiko, indem es an etablierten Standards festhält.
  4. Kostenführerschaft: Besonders in preissensitiven Märkten kann es sinnvoll sein, auf bestehende Produkte oder Dienstleistungen zu setzen und durch effizientere Prozesse und niedrigere Kosten Preisführerschaft anzustreben.

Die Herausforderungen der Me-too-Strategie

Natürlich bringt die Me-too-Strategie auch ihre eigenen Herausforderungen mit sich. Unternehmen müssen sich einigen Fragen stellen, bevor sie diese Strategie verfolgen:

  1. Rechtliche Risiken: Das Kopieren von Produkten oder Dienstleistungen ist nicht immer so einfach, wie es zunächst scheint. Unternehmen, die auf die Me-too-Strategie setzen, müssen sicherstellen, dass sie keine Urheberrechte, Markenrechte oder Patente verletzen. Besonders in stark regulierten Märkten kann dies eine echte Herausforderung sein. Eine rechtliche Prüfung ist unerlässlich, bevor ein Unternehmen ein bestehendes Produkt nachahmt.
  2. Wettbewerbsdifferenzierung: Ein grosser Nachteil der Me-too-Strategie ist das Risiko, als blosser Nachahmer wahrgenommen zu werden. Unternehmen müssen daher sicherstellen, dass sie trotz der Nachahmung genügend eigene Akzente setzen, um sich vom Wettbewerb abzuheben. Dies kann über die Markenidentität, den Service oder kleine Produktinnovationen geschehen.
  3. Kundenerwartungen: Kunden, die ein Produkt oder eine Dienstleistung des Wettbewerbers bereits kennen, könnten skeptisch sein, ob das nachgeahmte Produkt dieselbe Qualität bietet. Hier ist es wichtig, durch Kommunikation und Marketingmassnahmen Vertrauen aufzubauen und den Kunden klarzumachen, dass das Produkt nicht nur kopiert, sondern auch optimiert wurde.

Unsere Erfahrungen im Bereich Me-too

Zu Beginn konzentrierten wir uns bei vielen Unternehmen stark auf Profilierungsstrategien und die Entwicklung einzigartiger Lösungen. Doch in den letzten zwei Jahren haben wir von renommierten und erfahrenen Geschäftsleuten gelernt, dass nicht immer alles neu erfunden werden muss. Es war beeindruckend zu sehen, wie gut Benchmarks bereits funktionieren und wie sie oft eine solide Basis für weiteres Wachstum bieten. Diese Erkenntnis hat unseren Ansatz inspiriert und leicht verändert: Anstatt immer nach völliger Innovation zu streben, berücksichtigen wir nun verstärkt bewährte Ansätze, die strategisch angepasst werden können, um den größtmöglichen Nutzen zu erzielen.

Dieser flexible Ansatz erlaubt es uns, für jedes Unternehmen die richtige Mischung zu finden – zwischen Innovation und der gezielten Anwendung von bereits erfolgreichen Modellen. Denn manchmal ist es der effizientere Weg, auf das Bestehende aufzubauen und durch Feinabstimmungen wie verbesserte Kundenansprache oder optimierte Prozesse neue Wettbewerbsvorteile zu schaffen.

Me-too-Strategie: Ein Erfolgsmodell mit Weitblick

Die Me-too-Strategie bietet eine bewährte Methode, um in hart umkämpften Märkten schnell Fuss zu fassen und Wettbewerbsvorteile zu sichern. Der Trick dabei ist, nicht einfach nur zu kopieren, sondern gezielte Anpassungen vorzunehmen, die das Produkt oder die Dienstleistung besser machen und den eigenen Marktvorteil sichern.

Auch wenn Innovation immer ein zentraler Faktor im Marketing bleibt, zeigt die Praxis, dass erfolgreiche Unternehmen oft eine Kombination aus Nachahmung und eigener Innovation nutzen, um langfristig erfolgreich zu sein. Bei Yoline unterstützen wir Unternehmen dabei, den richtigen Weg zu finden – sei es durch eine Me-too-Strategie oder durch originelle, einzigartige Konzepte.

Kopieren mit Köpfchen

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Me-too-Strategie bietet Unternehmen die Möglichkeit, auf bewährte Konzepte zurückzugreifen, ohne dabei an Originalität zu verlieren. Das Ziel ist nicht, blind zu kopieren, sondern das Bestehende zu analysieren, anzupassen und durch gezielte Optimierungen einen eigenen Weg zu finden. Die Strategie funktioniert vor allem dann gut, wenn es darum geht, schnell und effizient Marktanteile zu sichern – solange die rechtlichen Rahmenbedingungen beachtet und die eigenen Stärken genutzt werden.

Am Ende kommt es darauf an, wie du das Kopierte nutzt. Erfolgreiches „Kopieren“ bedeutet, es so zu tun, dass du am Ende einen eigenen Weg findest und langfristig davon profitierst.

Innovativ und effizient wachsen

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Häufige Fragen zum Thema

frage

Was ist der Unterschied zwischen einem Marketingkonzept und einer Marketingstrategie?

Yoline Marketing Agentur Call-to-Action Pfeil nach oben in den Corporate Farbenvon Yoline. Teil des Corporate Designs von Yoline, der Kreativagentur im Wallis
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Der Unterschied zwischen einem Marketingkonzept und einer Marketingstrategie liegt im Detaillierungsgrad. Die Marketingstrategie ist der übergeordnete Plan, der festlegt, wie Ziele erreicht werden sollen. Es geht um den grossen Plan, die Wettbewerbsanalyse und die Bestimmung der Zielgruppe.

Das Marketingkonzept hingegen ist ein wie ein Gamplan zum Erfolg deines Unternehmens. Es enthält die spezifischen Aktionen, die du durchführst, um deine Strategie Wirklichkeit werden zu lassen – quasi die Zutaten und Schritte, die du brauchst, um dein Ziel zu erreichen.

Ohne eine kluge Strategie sind Konzepte wie ein Schiff ohne Kompass. Und ohne ein durchdachtes Konzept bleibt jede Strategie nur ein Traum.

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